Letzte Woche hat eine Freundin mich gefragt:

„Was muss ich eigentlich alles beachten, wenn ich eine Webseite erstellen möchte? Welche Seiten und Elemente sind wirklich wichtig?“

Zuerst habe ich gedacht, ja logisch das ist ja easy udn das kann ich schnell beantworten, doch dann wurde mir klar:
So einfach ist das gar nicht. Denn eine Webseite ist nie nur eine Webseite. Sie ist Ausdruck eines Ziels, einer Zielgruppe und einer Identität. Ich kann eine Unternehmenswebseite, nicht mit einer Portfolioseite oder eine Newsseite, wie meinem Blog gleichsetzen, so benötigt jede seite auch einen anderen Aufbau.

Jede Webseite verfolgt ein anderes Ziel und stellt andere Anforderungen an Struktur, Inhalte und Technik.
Da ich selbst bisher vor allem eigene Projekte umgesetzt habe, ansonsten war meist die Basisstruktur schon gegeben, war diese Frage für mich ein willkommener Anlass, einmal systematisch herauszufinden, was laut Forschung wirklich auf eine gute Webseite gehört.

Also habe ich beschlossen, das Thema “wissenschaftlich” zu untersuchen, hiefür habe ich mithilfe von Consensus, einer KI-gestützten Suchplattform, die Ergebnisse aus Studien zusammenfasst. Ihr könnt euch ja selbst ein Bild machen, darüber wie gut das geklappt hat.

Das Ergebnis, es gibt erstaunlich klare Hinweise darauf, was eine gute Webseite ausmacht und wo die Grenzen und Pflichten beim Einsatz von Cookies liegen.

Was eine gute Webseite ausmacht: Ein Überblick aus der Forschung

Eine Webseite ist im Kern ein Kommunikationsraum, sie vermittelt Informationen, weckt Vertrauen und bietet Interaktion.
Doch welche Elemente sorgen dafür, dass sie das auch wirklich leistet?

Die Forschung ist sich einig, dass sieben zentrale Gestaltungsprinzipien für den Erfolg einer Webseite entscheidend sind (Garett et al., 2016; Al-Qeisi et al., 2014):

ElementBeschreibung
NavigationEine klare, konsistente Menüstruktur hilft Nutzern, sich schnell zurechtzufinden. Gute Navigation ist wie ein Leitsystem, sie darf nie Rätsel aufgeben.
Grafische DarstellungFarben, Layout, Typografie und Bilder müssen ein stimmiges Gesamtbild ergeben und zur Identität der Seite passen.
OrganisationInhalte sollten logisch gegliedert, thematisch sortiert und leicht auffindbar sein. Struktur schafft Vertrauen.
Inhaltlicher NutzenDie Seite muss echten Mehrwert bieten: relevante, aktuelle, qualitativ hochwertige Inhalte.
Zweck & ZielsetzungJede Seite braucht ein klares „Warum“ – was will sie erreichen, für wen existiert sie?
EinfachheitÜbersichtlichkeit, Fokus und Reduktion sind Schlüssel. Weniger Text, klare Botschaften, keine Ablenkung.
LesbarkeitVerständliche Sprache, gute Schriftgrössen, kontrastreiche Gestaltung – Lesbarkeit entscheidet, ob Besucher bleiben.

Diese sieben Elemente bilden das Gestaltungsfundament.
Doch eine gute Webseite endet nicht beim Design. Sie braucht rechtliche, funktionale und technische Ergänzungen, um vollständig zu sein.

Funktionale und rechtliche Bestandteile

Neben den gestalterischen Prinzipien gibt es Elemente, die rechtlich vorgeschrieben oder technisch essenziell sind. Dazu gehören:

  • Impressum: Pflichtangabe nach §5 TMG (Telemediengesetz) für alle geschäftsmäßigen Webseiten.
  • Datenschutzerklärung: notwendig nach DSGVO, um Besucher über Datennutzung zu informieren.
  • Kontaktmöglichkeit: sei es per Formular, E-Mail oder Chat.
  • Sicherheitsstandards: insbesondere HTTPS-Verschlüsselung, sichere Passwörter und regelmässige Updates.
  • Barrierefreiheit: besonders bei öffentlichen Stellen in der EU vorgeschrieben, aber generell ein Qualitätsmerkmal.
  • Mobile Optimierung: mehr als 60% der Webnutzung erfolgt über Smartphones; ohne mobile Anpassung verliert man Nutzer und Ranking.
  • Regelmäßige Aktualisierung: veraltete Inhalte und tote Links mindern Glaubwürdigkeit.

Eine Webseite ist kein statisches Produkt, sondern ein lebendes System, das gepflegt, gewartet und weiterentwickelt werden muss.

Cookies: gehören sie auf eine Webseite?

Diese Frage tauchte bei meiner Recherche schnell auf.
Und tatsächlich, in fast jeder Diskussion über Webseiten fällt früher oder später das Wort „Cookies“.

Was sind Cookies überhaupt?

Cookies sind kleine Textdateien, die im Browser des Besuchers gespeichert werden. Sie ermöglichen es einer Webseite, Informationen über einen Nutzer zu behalten, etwa Login-Daten, Spracheinstellungen oder Warenkorbinhalte.

Ohne Cookies könnten viele Funktionen, die wir heute als selbstverständlich ansehen, gar nicht funktionieren.
Sie sind also ein technischer Standard, aber nicht automatisch unproblematisch.

Welche Arten von Cookies gibt es?

Die Forschung unterscheidet im Wesentlichen drei Typen:

Cookie-TypZweck / FunktionEinwilligung nötig?
Technisch notwendigErmöglichen Kernfunktionen wie Logins, Spracheinstellungen oder Warenkörbe.❌ Nein
Statistik / AnalyseErfassen das Nutzerverhalten zur Optimierung der Webseite.✅ Ja
Marketing / TrackingDienen der personalisierten Werbung oder Profilbildung.✅ Ja

Während die ersten unverzichtbar sind, sind die letzteren beiden datenschutzrechtlich sensibel und nur mit ausdrücklicher Zustimmung erlaubt.

Datenschutz und Einwilligung – was das Gesetz verlangt

Seit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und der ePrivacy-Richtlinie ist klar geregelt, dass nicht notwendige Cookies (z. B. Analyse- oder Werbe-Cookies) nur mit Einwilligung gesetzt werden dürfen.

Diese Einwilligung muss:

  1. informiert sein, der Nutzer muss wissen, was gespeichert wird,
  2. aktiv erfolgen, keine vorausgewählten Häkchen,
  3. freiwillig sein, ohne Zwang oder manipulative Gestaltung,
  4. widerrufbar bleiben, jederzeit und ohne Hürden.

Daraus ergibt sich:
Ein Cookie-Banner ist Pflicht, wenn du Analyse- oder Marketing-Cookies einsetzt.
Er sollte transparent, verständlich und ehrlich gestaltet sein.

Studien zeigen allerdings, dass viele Webseiten diese Vorgaben umgehen, etwa durch Dark Patterns (z. B. farblich hervorgehobene „Akzeptieren“-Buttons oder versteckte Ablehn-Optionen).
Solche Praktiken sind nicht nur rechtlich riskant, sondern untergraben auch das Vertrauen der Besucher.

Transparenz schafft Vertrauen

Das zentrale Ergebnis meiner Recherche lässt sich so zusammenfassen:

Cookies gehören technisch zu modernen Webseiten, aber ihre Nutzung erfordert Transparenz, Verantwortung und Einwilligung.

Ein ehrlicher Umgang mit Nutzerdaten ist längst kein reines Gesetzesthema mehr, sondern ein Vertrauensfaktor.
Wer offen erklärt, welche Daten gesammelt werden und warum, signalisiert Seriosität und stärkt die Beziehung zu seinen Nutzern.

Viele erfolgreiche Webseiten gehen inzwischen dazu über, nur noch notwendige Cookies zu setzen oder auf Tracking-Alternativen zu verzichten.
Das ist nicht nur rechtssicher, sondern wird auch zunehmend von Nutzern honoriert.

Fazit: Eine gute Webseite ist mehr als Technik – sie ist Haltung

Meine Recherche hat mir gezeigt, dass eine gute Webseite weit über schönes Design hinausgeht.
Sie ist eine Schnittstelle zwischen Mensch, Marke und Technologie, und sie verlangt Sorgfalt in allen Bereichen:

  • Inhaltlich, um relevant zu bleiben.
  • Strukturell, um Orientierung zu bieten.
  • Technisch, um zuverlässig zu funktionieren.
  • Ethisch und rechtlich, um Vertrauen zu verdienen.

Cookies sind dabei ein Werkzeug, kein Selbstzweck.
Sie können den Nutzerkomfort erhöhen, aber nur dann, wenn sie bewusst und transparent eingesetzt werden.

Und vielleicht ist das die eigentliche Lehre aus dieser Frage, die mich zu diesem Artikel gebracht hat:
Eine gute Webseite entsteht nicht durch Technik allein, sondern durch Verständnis für Menschen, für Ziele und für Verantwortung im digitalen Raum.

Quellen (Auswahl)

  • Garett, R., Chiu, J., Zhang, L., & Young, S. (2016). Website Design and User Engagement. Online Journal of Communication and Media Technologies.
  • Al-Qeisi, K., Dennis, C., Alamanos, E., & Jayawardhena, C. (2014). Website design quality and usage behavior: Unified Theory of Acceptance and Use of Technology. Journal of Business Research, 67, 2282–2290.
  • Al-Hawari, F. et al. (2021). The GJU Website Development Process and Best Practices. JCIT.
  • Răduică, F., Enache, C., & Simion, I. (2019). Effective ways of managing websites for academic institutions. PEOPLE: International Journal of Social Sciences.
  • Consensus (2024). AI-based Literature Review on “Cookies on Websites”. Zusammenfassung aus 5+ Forschungsarbeiten.